Syrien / Jordanien „vom fruchtbaren Halbmond zur Wüste Arabiens

Wer schon immer mal den Orient hautnah erleben will, ist bei dieser Hauser exkursionen Reise genau richtig. 14 Teilnehmer wandelten mit mir im März auf den uralten Spuren früherer Hochkulturen, erlebten brodelnde Bazare, erhabene Moscheen, die farbenprächtigen Schluchten der Felsenstadt Petra und den sanften Schritt wiegender Kamele im legendären Wadi Rum – von Unsicherheit im Land keine Spur, die Warnungen von zu Hause verblassten sehr schnell beim frohen Zurufen eines „ welcome in our country“ der gastfreundlichen Einheimischen.

bazar aleppo klBegleitet von unserem smarten und äußert witzigen örtlichen Führer Fadi al Deen, starteten wir im noch etwas kühlen Aleppo. Im März durchwehen kalte Schneewinde aus dem nahen türkischen Taurusgebirge die 2,5 Millionen Stadt. Babylonier, Griechen, Römer, Christen und Moslems prägten das pulsierende Gesicht dieser Handelsmetropole. Als Drehscheibe zwischen Europa und Asien, wurde Aleppo reich, prächtige Karawansereien, Koranschulen, Hamams, Märkte und Festungen entstanden und vergingen im Laufe der Jahrhunderte.

Hoch über der Stadt thront die Zitadelle, der größte Festungsbau der moslemischen Welt, angeblich errichtet am selben Fleck wo einst Abraham seine Schafe hütete. Sie schützte in Notzeiten Bürger und Soldaten vor Überfällen, eine Stadt in der Stadt, mit eigenen Tempeln, Bädern, Versammlungsplätzen, Theatern, und Herrscherhäusern versteckt hinter dicken, uneinnehmbaren Mauern.

bazar aleppo 3 klNach einem stärkenden Espresso tauchen wir regelrecht ein in den größten Markt des vorderen Orients. Zwölf Kilometer lange Gänge, Straßen und überdachte Geschäftsreihen bieten Platz für unzählige Händler und feilschende Kunden – da der Fleischmarkt, dort um die Ecke Gold- und Silberschmuck, Gewürze, Haushaltswaren, Leder, Kupfer, Tuch und Kosmetika, fremdartige Düfte bombardieren ständig unsere Nasen, die Sinnesorgane werden überanstrengt im sehenswertesten Spektakel Aleppos.

SDIM0672 klMüde aber glücklich, schließlich spät abends unser Essen in einen der besten Restaurants der Stadt – Kichererbsenpaste, Oliven, eingelegte Zucchini, Auberginen, Kohl und Tomatensalat, Thunfisch und was weiß ich noch Alles – acht Vorspeisen vor dem Hauptgericht, ein Genuss zu Rotwein aus dem Libanon, wunderbar wir sind angekommen im geheimnisvollen Orient!

Am nächsten Tag Ausflug zu den 40km entfernten „Toten Städten“, mit Mahmud, dem Fahrer unseres Kleinbusses. Laut Fadi einer „der Besten des Landes“, wir bräuchten sowieso keine Angst zu haben, es gibt nur gute Fahrer in Syrien, die Schlechten sind bereits alle tot!

SDIM0644 klEin verfallenes Dorf nach dem anderen erwandern wir uns auf diesem karstigen Kalksteinplateu, wo vor 1500 Jahren noch eine halbe Meter dicke Humusschicht die besten Oliven der ganzen Region gedeihen ließ. Griechen und Römer schwärmten von deren Qualität und bezahlten Höchstpreise, brachten Reichtum und Blühte in diese Gegend. Die ersten Kirchen und Klöster der Christenheit wurden im Byzantinischen Stil errichtet, sogar dreistöckige Hotels für Pilger aus aller Welt auf den Weg Richtung Jerusalem. Heute die wohl best erhaltenen antiken Städte neben dem Herkulaneum und Pompeji.

Wieder prasselt ein Gewitterschauer nieder, vom nahen Taurusgebirge leuchtet noch der frisch gefallene Schnee, unter unseren Sohlen klebt zentimeterdicker roter Lehm.

simeon kloster klPlötzlich reißt der Himmel auf, gleißende Sonne überflutet den Klosterberg des heiligen Simeon. Ganz allein steigen wir auf und sind verzaubert von der gewaltigen Kathedrale die in Ihrer Pracht einst selbst der Hagia Sophia in nichts nachstand. Hier lebte im 4. Jahrhundert der heilige Simeon 30 Jahre auf einer 20m hohen Säule und predigte von „Oben“ sozusagen  als sogenannter Stylit seine Weisheiten. Heute ist nur noch ein 3 Meter hoher Rest der Säule zu sehen, abgetragen von gierigen Pilgern.

Während wir auf guten Straßen Richtung Süden reisen, erzählt uns Fadi im Bus alles über Land und Leute, den Konflikt mit Israel, den Beziehungen zum nahen Libanon oder dem Irak.
Leider erfahren wir in unseren Medien all zu wenig über diese Verflechtungen, über die Chancen zu einem Friedensprozeß, den sich doch jeder in dieser Region herbeisehnt.

SDIM0665 klSie heben seit Jahrhunderten das kostbare Wasser aus den Flüssen, die Nauras, mesopotamische Heberäder aus Holz, Vorgänger unserer Mühlen. In der Stadt Hama drehen sie sich immer noch, 20m im Durchmesser, „knartzen“ und „grunzen“ sie, das einem ganz schlecht wird – ein netter Fotostopp auf dem Weg in das Küstengebirge.

Es wird immer fruchtbarer und grüner Richtung Westen, Getreidefelder am Wegesrand, Olivehaine auf den Terrassenfeldern. Die Straße schraubt sich immer höher hinauf, gegenüber das Libanongebirge noch tief verschneit, kleine verträumte Dörfer darunter hingesprenkelt wie Spielzeuglandschaften.

Fast schon wie eine Fata Morgana, oben am Berg, eine gigantische Burg, ein gigantisches Bollwerk aus grauem Stein, -Krak des Chevaliers-, die größte Kreuzritterburg aller Zeiten.

SDIM0667 klEndlose Gänge und Katakomben durchschreiten wir im Halbdunkel, einen Befestigungsring nach dem anderen, Hallen für Pferde, Getreide und Olivenöl, eigene 100m tiefe Brunnen, Speisesäle für 400 Ritter und 1500 Fußsoldaten, kleine Kirchen und große Paläste für die Herrscher. Ausgebaut in 2 Jahrhunderten, war sie Vorbild im Mittelalter für alle Burgen Europas, Symbol für die europäische Beutegier. Zugig und kalt muß es hier für die Ritter gewesen sein, kein schöner Ort um länger zu verweilen. Unser Hotel gegenüber am Berg dagegen kuschelig und warm. Von hier oben, bei Sonnenuntergang wunderbar der Blick auf das nahe Mittelmeer und am Morgen direkt vom Zimmer aus ein Traumblick über die Täler und den von der Sonne angestrahlten Krak.

Das Grün der Felder verblasst sehr schnell, wenn man nur zwei Stunden Richtung Osten fährt.
Auch die Architektur ändert sich, die Beduinen leben hier am Rand der beginnenden Wüste in sogenannten „Honigkorb Häusern“, aus Lehmziegeln errichtet. Trotz des perfekten Raumklimas bei großer Hitze und der billigen Bauweise wünschen sich die Menschen auch hier ein modernes Haus mit Wellblech, Bad, Sattelitenschüssel und einer Klimaanlage.  

Immer trockener und trister wird die syrische Wüste, ein graues Band das sich endlos bis an die Ufer des Euphrats zieht und nur Ziegen und Kamelen ein Überleben bietet. Vor 2000 Jahren soll es hier ganz anders ausgesehen haben, reiche Oasen voller Trinkwasser ermöglichten mächtige Handelszentren. Ein immenser Klimawandel hat seitdem im Nahen Osten und Nordafrika einst fruchtbare Gegenden zur Wüste verkommen lassen.

SDIM0702 klPlötzlich wie aus dem Nichts, riesige Dattelpalmenhaine, unser Hotel mitten drin, fast scheinen die Früchte beim Fenster reinwachsen zu wollen. Wir sind in Palmyra, der sagenumwobenen Oase mitten in der Wüste, einst Lebensraum für 150.000 Menschen, die vom Getreide- und Dattelanbau, aber auch von den großen Wasservorräten unter Ihren Füßen lebten. palmyra 2 klDas Talent dieser Leute war jedoch der Handel. Schon tausend Jahre vor Christus zogen Karawanen Richtung Persien und sogar bis nach Indien, kauften Gewürze und Weihrauch bei den Nabatäern in Petra und Seide aus Samarkand und Buchara. Die Römer schätzten diesen neutralen Staat als Bollwerk gegen die verhassten Parther und rekrutierten die Palmyrer als hervorragende Bogenschützen in Ihre Armee. Immer reicher wurde dieser zentrale Handelsort, schwerbeladene Karawanen zogen Richtung Mittelmeer und brachten Gold und Silber zurück.  

SDIM0689 klEndlose Kolonnadenstraßen mit 15m hohen Marmorsäulen aus Ägypten wurden errichtet, Theater, Agora und Nymphäum. Grabtürme zu Hunderten ragen in den nahen Hügeln wie Wolkenkratzer aus dem trockenen Sandboden. Unglaublich wie toll das alles hier erhalten ist, das Wüstenklima hat die Kunstwerke verschont und reißt Fadi, unseren Führer immer wieder zu Begeisterungsstürmen hin. Er zeigt uns antike Wasserleitungen aus Stein und Keramik, Steckverbindungen der mächtigen Säulen aus Bronze, erbebensichere Handelhäuser und Paläste und natürlich den Baaltempel. Dieser gigantische 40m lange und 20m hohe Tempel stand einst versteckt in einem umfriedeten, 200m langen, quadratischen Tempelbezirk, der mit einer 15m hohen Mauer und weiteren Kolonnaden umgeben war. Wie haben die das früher nur ohne Kran gebaut?!

Dann kam im zweiten Jahrhundert nach Christus die mächtige Königin Zenobia, sie eroberte die Türkei und Ägypten, ließ ihr eigenes Geld drucken und bot den Römern die Stirn. Dieser Hochmut brachte sie und Palmyra zu Fall, Kaiser Aurelian machte dem Spuk ein Ende und zerstörte den uralten Handelsort.

palmyra 3 klFadi hat mal wieder eine gute Idee, nach dem leckeren Abendessen im Hotel laufen wir spät abends durch die mit Scheinwerfern hellerleuchteten Ruinen. Fast allein sind wir unterwegs, geniessen das mystische Licht, in dem diese uralten Bauwerke noch imposanter erscheinen und uns einen grandiosen Abschied aus der syrischen Wüste bieten.

Wir fahren zurück, Richtung Antilibanon, wo versteckt mitten im Gebirge das kleine Kloster Deir Ma Musa liegt. Heute am Freitag, dem Feiertag und „Sonntag“ der Moslems, grillen und picknicken zahlreiche Familien am Fuße des Klosterberges oder begeben sich mit uns auf den
schweißtreibenden Aufstieg. Warum kommen hier soviel Moslems her? Es ist doch ein christliches Kloster, das vor einigen Jahren vom italienischen  Jesuiten Paolo Oglio restauriert wurde. Nachdem wir uns durch die 1m! hohe Eingangstür dieser alten Festung aus dem zwölften Jahrhundert gequetscht haben, erzählt uns eine der Nonnen, gekleidet in Norweger Pullover und Blue Jeans, warum das so ist – Pater Paolo wolle einfach nur vermitteln zwischen Islam und Christentum, ja auch die Juden seien ihm hier willkommen, alle drei Religionen haben schließlich Abraham als Urvater und Gründerfigur, da sei doch eine praktizierte Ökumene ganz natürlich. Das hat sich mittlerweile im ganzen Land herumgesprochen, und so kommen die Menschen aus nah und fern um mit diesem faszinierenden Menschen hier oben im Nirgendwo eine Messe zu feiern. Wirklich ein magischer Punkt mitten in Syrien, den man mal besucht und erlebt haben sollte.

SDIM0729 klWeiter geht’s Richtung Maalula auf 1600m Höhe, eisig und kalt weht der Wind durch das Gebirge, Schneeflocken treiben uns frierend in die zahllosen christlichen Kirchen. 18 Prozent der Syrier sind Christen, leben seit Jahrhunderten friedlich mit den Moslems in diesem Land.
Hier spricht manch Pfarrer noch das Vaterunser auf Aramäisch, der Sprache Jesu. In einer Kirche wurden Holzbalken aus Zedernholz in das Kirchengestühl im zweiten Jahrhundert eingearbeitet, die wuchsen schon als Jesu gekreuzigt wurde.
Fachkundig zeigt uns Fadi mit die ältesten Altäre, Kirchen und Klöster der Christenheit und betont immer wieder das gute Nebeneinander beider Religionen in seinem Land und das seit Jahrhunderten – darüber liest man leider auch viel zu wenig in unseren Zeitungen.

SDIM0735 kl1000m geht’s jetzt hinab zur pulsierenden Hauptstadt Damaskus und Fadi glänzen schon die Augen beim Gedanken uns nun seine Heimatstadt zeigen zu können. Ein regelrechter Besucher Marathon all der Sehenswürdigkeiten in dieser unglaublichen zwei Millionen Metropole erwartet uns – immerhin war Damaskus schon 1000 Jahre alt als Rom gegründet wurde!

Erst waren hier die Babylonier, die Perser, Griechen und Römer, dann bauten die Omajjaden Ihr Weltreich auf, gefolgt von den Osmanen. Alle hinterließen Ihre schönsten Paläste und Tempel, bauten die reichsten Karawansereien und Moscheen. Die Handwerker schmiedeten die Damaszener Klingen, Seide und Brokat wurden verarbeitet, der Bazar quoll über mit den fremdartigsten und wertvollsten Waren aus aller Welt. Jesus floh vor den Häschern mit Maria nach Damaskus, Paulus wurde mit einem Korb von der Stadtmauer herabgelassen, die es natürlich immer noch gibt, Kain erschlug in den Bergen seinen Bruder Abel und das Haupt Johannes des Täufers liegt in der Omajjaden Moschee.

Wir werden regelrecht auch „erschlagen“ von all dieser Pracht und den Zeugnissen vieler Jahrtausende. Fadi lässt nicht locker, verspricht uns ein schmackhaftes Abendessen inklusive Derwischtanz, aber zuerst müssten wir „seine“ Stadt,  und wie könnte es auch anders sein, die tollste des Orients überhaupt, komplett ansehen.

Also geht’s in das weltberühmte Nationalmuseum, wo unter anderem das erste Alphabet der Menschheit zu finden ist, dann durch den Hamidiya Bazar mit seinen unendlichen Ladenzeilen und der „besten „ Eisdiele des Landes. Zwanzig Eisverkäufer schaufeln mit hochgekrempelten Ärmeln tonnenweise Pistazien Eis in die Waffeln – diese Eisdiele wurde vor 2 Jahren für sage und schreibe 10 Millionen Dollar verkauft! Für 10 Millionen?! Kein Problem meinte Fadi, in 3 Jahren sei das wieder eingenommen, denn jeder Damaszener gehe mehrmals hier im Jahr zum Eisschlecken, das sei so Tradition.

omayaden moschee 1 klSprachlos stehen wir dann im Innenhof der Omajjaden Moschee, 135m lang, 1300 Jahre alt, blitzender Marmorfußboden, umgeben von den ersten Minaretten des Islam und der großen Gebetshalle mit Ihren verzierten Arkaden. Tausende Gläubige durchströmen wie ein endloser Strom die riesigen Hallen mit Teppichböden und Kronleuchtern, murmeln Gebete, lauschen den Anweisungen der Koranlehrer oder betrachten wie wir die vielen spielenden Kinder.  Keiner stört sich an uns, ungezwungen schlendern wir zum Grab des Johannes des Täufers, freundliche Menschen begrüßen uns in Ihrer Moschee, wünschen uns eine gute Zeit in Syrien – was für eine entspannte Atmosphäre.

damaskus klHinter der Moschee zwischen dunklen Gassen das berühmteste Kaffee mit dem berühmtesten Märchenerzähler der Stadt. Den müssten wir noch unbedingt erleben, meinte Fadi. Wie er so auf seinem Thron mitten im Raum zwischen all den Einheimischen und Touristen wild gestikulierend, abenteuerliche Geschichten erzählt, immer wieder mal mit seinem Schwert donnernd auf einen kleinen Eisentisch schlägt, das die Zuhörer regelrecht zusammenfahren, das bleibt unvergessen.

Nach einem letzten Rakhi im Lokal fallen wir todmüde aber auch total erfüllt und glücklich in die Betten – Syrien wie bist Du schön!

SDIM0765 klBevor es nach Jordanien geht, besuchen wir noch Bosra, das ehemals bedeutendste städtische Zentrum südlich von Damaskus. Die Hauptstadt der Provinz Arabia war Kornkammer und zentraler Handelstützpunkt und wurde reich im Handel mit den Nabatäern.
Düster und mächtig wirken die Stadtmauern aus schwarzen Basalt. Im Zentrum ein Juwel der römischen Architektur, fast schon eine Festung, das riesige Amphitheater, eines der besterhaltenen der Antike. Jeder, der hier einmal durch die dunklen Katakomben heraustritt auf die oberen Besucherränge, wird es nicht glauben können – 15000 nummerierte Sitzplätze unter einem, die Stufen so steil, dass einem fast schwindlig werden könnte, eine riesige Bühne mit dreistöckigen Kulissenaufbau, die Akustik so rein und klar, einfach unglaublich.

Fadi und Mahmud ein paar Kilometer weiter an der Grenze zu verabschieden, fällt uns Allen wirklich nicht leicht. Freunde sind sie uns geworden in dieser kurzen Zeit.

Nach einer reibungslosen Einreise in Jordanien, werden wir von Eid abgeholt, einem schwarzen Beduinen. Ein sehr erfahrener Wander- und Reiseführer – ein zuverlässiger und angenehmer Partner für die nächste Woche quer durch Jordanien.

SDIM0771 klNoch einmal stehen wir staunend in einer alten römischen Siedlung, Gerasa, die neben Petra und Palmyra wohl besterhaltenste Stadt in dieser Region. Gegenüber des Flusstales, die pulsierende Neustadt, einst reiches Villenviertel der Römer und Wohnsitz der Veteranen. Durch das 25m hohe Hadrianstor geht’s vorbei am 240m langen Hippodrom zum Ovalen Forum, mit 80m Durchmessern eines der schönsten Plätze der antiken Welt. Pilger zogen einst entlang der endlosen Kolonnaden zum mächtigen Artemistempel, dem Hauptheiligtum der Stadt. Die Göttin der Natur und Jagd thronte hoch oben in ihrem mächtigen Tempel, 40m auf 40m groß, umspannt von 32 riesigen Säulen. Jetzt eine Zeitmaschine! Wie die Gläubigen vor zweitausend Jahren die weiten Treppenanlagen heraufstiegen und reich geschmückte Priester ihre Opfergaben in Empfang nahmen......

totes meer klVor uns tut sich ein gewaltiger Grabenbuch auf, aus 12oom Höhe über NN geht’s in nur einer Stunde auf 400 Minus! Wir sind am tiefsten Punkt der Erde angelangt, am Toten Meer. Wer ist schon mal wie ein „Korken“ auf dem Wasser geschwommen?, kann dabei sogar eine Zeitung lesen - hier können wir es ausprobieren. Gute Gelegenheit uns etwas zu entspannen und Kräfte zu sammeln für das Weltwunder Petra.

petra 2 klWer hat noch nicht Bilder und Fotos gesehen vom berühmten Schatzhaus in Petra. Doch das ist was anderes selbst zu Fuß durch den dunklen Siq zu wandern und plötzlich wie eine Vision am Ende dieser dunklen Schlucht, dies wunderbare Bauwerk zu erblicken. petra 1 kl
Und es ist ja nicht das Einzige seiner Art, 500 gibt es hier, herausgemeißelt in Jahrhunderten aus dem weichen Buntsandstein. Überall wurde die Natur durch geschickte Hände umgewandelt in eine riesige Steinnekropole, einem Friedhof der besondern Art. Wasser war hier immer das Problem. 50000 Menschen, die hier in Höhlen wohnten, mussten versorgt werden. Doch die einstigen Wüstenbewohner wurden zu regelrechten „Wasserkünstlern“ und Architekten, Zisternen wurden auf den Gipfeln gegraben, das Wasser sogar mit Hochdruckleitungen in jede Ecke der Stadt herabgeleitet.

petra 3 klTausende von Touristen kommen täglich hierher. Wir steigen über wunderbar gemeißelte Steintreppen nur einige hundert Meter höher zu den alten Kultbergen und schon sind wir fast alleine unterwegs. Mit Hauser bekommt man ein Petra zu sehen, das der Masse verschlossen bleibt. petra 4 klEid zeigt uns wirklich jeden sehenswerten Bau, klettert und steigt mit uns zu den entlegensten Tempeln, sei er noch so versteckt. Wir haben genügend Zeit für dieses Weltwunder, zwei volle Tage sollten es schon sein, erst dann erschließt sich einem die Größe und Magie von Petra. Sicherlich zu Recht wurde es in jüngster Zeit zu den sieben Weltwundern gewählt. Keiner, der sich dieser Anlage entziehen kann und nicht vollständig begeistert sein wird, ein Muß für jeden Reisenden!

wadi rum 3 klVollgesogen mit den vor allem kulturellen Eindrücken der letzten 10 Tage, was haben wir nicht alles gesehen und erfahren, freuen wir uns jetzt auf die Wüste, auf das wandern mit unseren Kamelen durch das Wadi Rum. Entstanden vor 30 Millionen Jahren, ist dieser kleine Wüstennationalpark an der Saudi Arabischen Grenze berühmt für seine hochaufragenden, vielfarbigen Granit- und Sandsteinberge. SDIM0888 klDurch die weitverzweigten Sandtäler dazwischen ziehen wir die nächsten drei Tage mit unseren Kamelen, sozusagen auf den Spuren von „Lawrence von Arabiens“. Das ist etwas ganz anderes als mit einem Jeep schnell durchzufahren. Die Kamele der Beduinen, sind kleiner und leichter zu reiten als die der Tuareg der Sahara und mit Hilfe der lokalen Beduinen „mutiert“ meine Gruppe recht schnell zu wahren „Wüstenfüchsen“.

SDIM0927 klSo erwandern wir uns eine geheimnisvolle Welt bizarrster Erosionslandschaften, schlafen im Zelt und bekommen dabei ganz nebenbei die Ruhe, Weite und Schönheit solch einer Wüste präsentiert. Für jeden Wüstenneuling ist das eine ganz besondere Erfahrung und ein unvergessliches Erlebnis. Abends im Lager übertrifft sich unser Koch Jaber mit Köstlichkeiten der jordanischen Küche und bringt es fertig mitten in der Wüste ein mehrgängiges Menu zu zaubern.


Eine der schönsten Reisen von Hauser exkursionen für mich persönlich, geht nun langsam zu Ende. Am Schluss besuchen wir noch den heiligen Berg Nebu, von wo einst Moses das heilige Land erblickte. Weit fällt der Blick über das Tote Meer nach Israel. SDIM0694 klMan sollte wirklich mal den Nahen Osten bereisen, das ist absolut lohnenswert, eine Region mit kulturellen Superlativen, vielseitigsten Landschaftsformen und vor allem mit sehr gastfreundlichen, herzlichen Menschen, die einem solch eine Reise unvergesslich werden lassen. 

Michael Markewitsch, Reiseleiter Hauser Exkursionen

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